Die Geschichte des Gartens
Der Stiftsgarten liegt am Südhang der Berner Altstadt zwischen Stiftsgebäude, Münsterplattform und Badgasse und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes im Herzen der Schweizer Hauptstadt. Die 22 Aren grosse Gartenfläche gehört dem Kanton und wurde während vier Generationen als Familienbetrieb für die Gemüse- und Blumenproduktion genutzt. Im Jahr 2010 an den Kanton zurückgegeben, ist der Garten einige Jahre sich selbst überlassen worden und völlig verwildert. Im August 2013 hat der Kanton ja gesagt zur Idee Stiftsgarten. Seither entsteht eine vielfältige Spezialitätengärtnerei, in welcher der Anbau von alten Obst- und Gemüsesorten mit Aktivitäten der Begegnung und Bildung einhergehen. Am 1. Januar 2016 hat der Kanton das Gelände der Stiftsgarten GmbH in einem offenen Baurecht auf die Dauer von 40 Jahren übergeben.
"Die Terrassenform des Stiftsgartens macht sein Flair sehr besonders und ich geniesse das Rauschen der Aare, das bis in den Garten zu hören ist. Manchmal erinnert mich dieser Klang an das Meer." - freiwillige Mitarbeiterin
Im Herbst 2013 nahm die Initiantin, Angela Losert, in Zusammenarbeit mit dem Kanton und mit vielen freiwilligen Menschen die Sanierung des Gartens in Angriff. Der Gartenboden war stark verunkrautet und es hatte sich in Jahrzehnten viel Abfall angesammelt. Die Gewächshäuser waren Ruinen und mussten zurückgebaut werden. Seit Anbeginn wird im Stiftsgarten die meiste Gartenarbeit als unbezahlte Freiwilligenarbeit verrichtet. Seit den Anfängen fallen so jährlich über Tausend ehrenamtliche Arbeitsstunden an. Verschiedene Spenden ermöglichten schon ganz früh die Anschaffung der gärtnerischen Grundausstattung und den Start der Sanierung des ganzen Areals. Die Finanzierungspartner aber auch die übrigen Partnerschaften ermöglichen uns auch heute einen funktionierenden und vielseitigen Betrieb. Mitte Oktober 2016 wurde das Baugesuch zum Bauprojekt durch die Stadt Bern bewilligt. Ende September 2017 konnten in einer ersten Bauphase die grossen Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten abgeschlossen werden: die grosse Stützmauern ist errichtet, das Areal mit Wasser und Strom erschlossen und das Gelände nivelliert. So konnten im Frühjahr 2018 die restlichen Flächen des Gartengrundstücks nach drei Jahren endlich mit Obstbäumen, Reben sowie Kräutern und Blumen bepflanzt werden. Als wichtige Infrastruktur entstand im grossen Schopf eine Toilette und im oberen westlichen Teil ein kleiner Werkzeugschuppen. In der zweiten Bauphase 2021 wurde ein Arbeitsgebäude als Ersatz für das eingefallene Gewächshaus errichtet. Dabei wurden die Komponenten spektakulär mit dem Helikopter eingeflogen. Das neue Geäbude ermöglicht die professionelle Verarbeitung der Ernte und ist zugleich ein idealer Ort für Kurse und Workshops.
